Ein Motorschaden am eigenen Fahrzeug – das ist immer ärgerlich. Dennoch ist es wichtig, sich möglichst schnell um einen Austausch zu kümmern, wenn der Rest des Autos noch fahrtüchtig ist. Worauf es dabei ankommt, stellen wir nachfolgend genauer vor.
Wann ein Austauschmotor erforderlich ist
Ein Austauschmotor dient dazu, einen defekten Motor infolge eines Motorschadens zu ersetzen. Sinnvoll ist ein Austausch zwar nicht immer, aber gerade bei neueren Modellen oft die beste Lösung. Bei Fahrzeugen, die nach 2006 gebaut wurden, rentiert sich der Austausch des Motors nach einem Motorschaden in den meisten Fällen – auch dann, wenn man das Auto im Anschluss direkt verkaufen möchte.
Ehe man einen passenden Austauschmotor findet, geht es allerdings zunächst darum, das richtige Modell zu finden. Das Wichtigste ist, dass es sich beim neuen Motor um exakt dasselbe Modell handelt. Besonders achten sollte man aus diesem Grund auf den Motorcode, der auch als Motorkennzahl oder Motornummer bezeichnet wird. Bei neueren Fahrzeugen steht der Motorcode nicht mehr in den Fahrzeugpapieren, sondern ist stattdessen direkt auf der Zahnriemenabdeckung, auf dem Zylinderkopf oder auch dort, wo das Getriebe anschließt, zu finden.
Warum ein professioneller Einbau des Austauschmotors wichtig ist
Wer sich zum Einbau eines Austauschmotors entscheidet, muss auf zwei Aspekte achten: Erstens auf den Zustand des Motors, zweitens auf einen fachlich korrekten Einbau – am besten durch eine gute Werkstatt. Die richtige Werkstatt zu finden, ist oft gar nicht so einfach, da es durchaus Betriebe gibt, in denen beim Einbau von Motoren gepfuscht wird oder in denen man sogar Motoren in schlechter Qualität zu einem überhöhten Preis erwirbt. So werden Austauschmotoren häufig mit der Bezeichnung „generalüberholt“ angepriesen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um umfassend geprüfte, auseinandergebaute und gereinigte Motoren, sondern stattdessen um solche, die nur äußerlich gereinigt wurden.
Tipp: Viele Empfehlungen und Technik Tipps gibt es in den Online Ratgebern beim ÖAMTC zum Nachlesen.
Daher ist es zu empfehlen, den Motor vom Unternehmen, das den Austauschmotor verkauft, direkt auch einbauen zu lassen. So lässt sich bei Problemen direkt das jeweilige Unternehmen dafür in die Pflicht nehmen – das kann im Ernstfall eine Menge Ärger sparen.
Dazu kommt: Einen Austauschmotor direkt mit Einbau zu kaufen ist oft günstiger. Man bekommt vom Verkäufer einen Fixpreis mitgeteilt, in dem auch direkt der Arbeitsaufwand für die Mechaniker mit einkalkuliert ist.
Allgemein gilt: Entscheidet man sich für eine erfahrene Werkstatt, die sich auf das Thema Austauschmotor bzw. Motorschaden spezialisiert hat, spart man damit nicht nur Kosten, sondern auch Zeit. Denn hier arbeiten Spezialisten, die sich um alles kümmern – oft sogar um die Abholung und die Verladung des Autos. Wir empfehlen, verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen. Zwar hat Qualität und Expertise ihren Preis, hier sollte jedoch keinesfalls am falschen Ende gespart werden. Gerade im Internet gibt es immer wieder vermeintliche Schnäppchenangebote, von denen allerdings viele schwarze Schafe sind. Es gilt also, sich vorher eingehend mit den verschiedenen Händlern und Werkstätten zu befassen und sich idealerweise auch nach Rezensionen anderer Kunden umzusehen, ehe man seine Entscheidung trifft.
Um sich eine bessere Übersicht über die groben Kosten für einen Austauschmotor inklusive Einbau zu verschaffen, empfehlen wir, sich überregional nach Werkstätten und deren Preisen zu erkundigen. Es kann sich lohnen, sich für eine weiter entfernt liegende Werkstatt zu entscheiden, wenn diese deutlich billiger und zudem erfahren ist. Viele Werkstätten bieten ihren Kunden sogar einen praktischen Abhol- und Bringdienst an, sodass sich der Aufwand für den Fahrzeugeigentümer in Grenzen hält.
Grundsätzlich gilt: Der Austausch eines Motors ist in der Regel sinnvoller als eine Reparatur des alten Motors nach einem Motorschaden. Diese Instandsetzung nimmt meist nicht nur mehr Zeit in Anspruch, sondern bringt auch höhere Kosten mit sich.
Diese Arten von Austauschmotoren gibt es
Beim Kauf eines Austauschmotors sollte grundsätzlich beachtet werden, dass nicht in allen Angeboten automatisch alle Teile enthalten sind, die man benötigt. Zwar ist generell umgangssprachlich die Rede von einem Austauschmotor, allerdings handelt es sich dabei oft auch um Teile, die im defekten Motor ersetzt werden müssen. Daher ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen – denn Austauschmotor ist nicht gleich Austauschmotor. Unterschieden wird allgemein zwischen einem Teil-, einem Teilkomplett- und einem Komplettmotor. Die Unterschiede stellen wir nachfolgend genauer vor.
Der Teilmotor
Der Teilmotor ist die günstigste Variante eines Austauschmotors. Unterschieden wird bei Teilmotoren zwischen Long-Block- und Short-Block-Motoren. Im Short-Block ist generell nur das Kurbelgehäuse, also der Motorblock, enthalten – es sind kein Zylinderkopf und auch keine Nebenaggregate einbegriffen. Es kann allerdings sein, dass zum Short-Block diverse Elemente – wie der Kolben, die Kurbelwelle oder auch die Kolbenringe – gehören.
Anders sieht es beim Long-Block aus, zu dem stets ein Zylinderkopf gehört. Der genauere weitere Umfang hängt allerdings vom jeweiligen Angebot an und kann von Händler zu Händler variieren.
Obgleich der Teilmotor von allen Varianten die günstigste ist, müssen auch der Zeitaufwand und das erforderliche Know-how für den Austausch mit einkalkuliert werden. Sofern es sich beim defekten Motor um ein sehr spezielles Modell handelt, ist es besonders wichtig, dass die entsprechende Werkstatt sich damit auch auskennt.
Der Teilkomplettmotor
Allgemein lässt sich der Teilkomplettmotor mit einem Long-Block vergleichen, da zu ihm sowohl ein Zylinderkopf als auch das Kurbelgehäuse gehören. Auch hier ist es allerdings wichtig, dass sowohl der Zeitaufwand als die Expertise mit berücksichtigt werden, denn Nebenaggregate, die nicht dazu gehören, müssen zusätzlich hinzugekauft werden. Das verursacht weitere Kosten, da diese normalerweise erst nach dem Einbau des Teilkomplettmotors in das Auto eingebaut werden. Der genaue Umfang hängt auch hier vom entsprechenden Händler bzw. von der Werkstatt ab – daher sollte man sich im Vorfeld unbedingt genau danach erkundigen, was in einem Angebot enthalten ist.
Komplettmotor
Bei einem Komplettmotor handelt es sich um das Allround-Paket: Hier sind alle erforderlichen Motorteile mitsamt aller Nebenaggegrate enthalten. Diese Variante wird in der Praxis allerdings seltener verkauft, da sie die teuerste ist und es oft schon genügt, einzelne Teile eines defekten Motors auszutauschen.
Somit zeigt sich: Die Auswahl eines passenden Austauschmotors ist nicht ganz einfach und hält einige Tücken bereit. Daher ist es zu empfehlen, sich bereits im Vorfeld von einem Experten oder einer erfahrenen Werkstatt beraten zu lassen, um die richtige Wahl zu treffen. Am besten ist es dabei, sich gleich mehrere Angebote einzuholen.
Informationen zu den Kosten für einen Austauschmotor
Wer nach einem Motorschaden einen Austauschmotor kaufen möchte, muss sich darauf einstellen, dass sich die Preise professioneller Werkstätten teilweise sehr voneinander unterscheiden. Oft sind die Preise für Laien schwer nachzuvollziehen und man weiß nicht, ob ein Angebot ein Schnäppchen oder zu teuer ist. Daher lohnt es sich, sich mehrere Angebote einzuholen, ehe man sich für eine Werkstatt entscheidet.
Ein entscheidender Faktor für die Höhe der Kosten ist natürlich vor allem die Frage, um welches Fahrzeug und um welchen Motor es sich handelt. Gängige Motortypen, die bereits öfter in einer Werkstatt neu verbaut wurden und daher vielleicht sogar auf Lager sind, sind in der Regel preiswerter. Handelt es sich um ein sehr spezielles Modell, das erst noch bestellt werden muss, treibt das den Preis natürlich in die Höhe.
Dazu kommt: Hat sich eine Werkstatt auf eine bestimmte Automarke oder auf ein Modell spezialisiert, verfügen die Mechaniker über entsprechende Fachkenntnisse. Davon profitiert vor allem der Kunde, denn der Einbau erfolgt dann nicht nur effizienter und schneller, sondern ist in der Regel auch preiswerter.
Ein weiterer Aspekt, der die Kosten für einen Austauschmotor ebenfalls beeinflusst, ist die Auftragslage einer Werkstatt. Je mehr Aufträge eine Werkstatt hat, desto höher sind auch ihre Preise. Ebenfalls ausschlaggebend ist des Weiteren der Zustand des Motors: Handelt es sich um ein generalüberholtes oder gebrauchtes Modell? Auch der Kilometerstand und das Baujahr haben Einfluss auf den Preis. Dies macht deutlich, wie unterschiedlich die Kosten ausfallen können – es ist somit kaum möglich, im Vorfeld einen etwaigen Preis anzugeben. Wir empfehlen allerdings dennoch, sich im Zweifel lieber für eine erfahrene Werkstatt zu entscheiden, wenngleich diese etwas teurer sein mag. Dann kann man sich normalerweise auch sicher sein, dass der Einbau fachlich korrekt erfolgt und es sich um einen qualitativ hochwertigen Austauschmotor handelt.
Tipp: Angebote für den Austauschmotor genau vergleichen
Fahrzeugmotoren sind eine komplexe Angelegenheit. Daher lässt sich im Vorfeld nur schwer entscheiden, ob ein Austauschmotor für das eigene Fahrzeug sinnvoll ist. Dies hängt unter anderem vom Baujahr, der Abnutzung, den bisher erfolgten Wartungen und weiteren Faktoren eines Fahrzeugs ab. Ältere Motoren zeichnen sich normalerweise durch eine weniger komplizierte Bauweise aus und lassen sich daher einfacher und günstiger reparieren. Trotzdem kann ein Motor auch zu alt sein, sodass es die bessere Lösung ist, sich direkt für ein neues Fahrzeug zu entscheiden und das alte zu verkaufen.
Bei neueren Fahrzeugen macht ein Austauschmotor in der Regel Sinn. Da es hier jedoch große Unterschiede zwischen den Varianten gibt, sollte im Vorfeld ein ausführlicher Vergleich verschiedener Angebote und Werkstätten erfolgen. Eine gute Hilfe sind Kundenrezensionen oder auch Tipps von Verwandten und Bekannten – letzten Endes kommt es auf die fachliche Expertise eines Betriebs an. So steht dem Fahrvergnügen mit dem neuen Austauschmotor nichts mehr im Wege!