Wer vielseitige Designs bei gleichzeitigem Komfort mag, entscheidet sich gern für einen Vinylboden. Er kann an Steinfliesen erinnern oder aussehen wie ein Parkett aus Eiche, was ihn zum Multitalent unter allen Bodenbelägen macht. Zu den zahllosen Gestaltungsmöglichkeiten kommen der günstige Preis und die einfache Verlegung. Daher ist es kein Wunder, dass er sich seit vielen Jahren einer wachsenden Beliebtheit erfreut.
Heimlicher Star der Bodenbeläge: Vinyl
Vinylböden gibt es schon seit vielen Jahrzehnten, sie galten früher als „billige“ Alternative zu Holz- oder Fliesenböden. Das hat sich durch moderne Technologien längst geändert. Inzwischen gibt es sie in so vielseitigen Designs, dass sie in jeden Raum passen.
Der Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid), aus dem Vinyl besteht, bringt gleichzeitig einige handfeste Vorteile mit:
- Er ist sehr robust und kratzfest.
- Als Kunststoff eignet er sich ideal für Feuchträume.
- Vinyl ist sehr pflegeleicht.
- Der Boden ist im Vergleich zu Fliesen und Laminat äußerst fußwarm.
- Durch die moderne Optik passt er gut ins Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmer.
- Die Verlegung ist einfach.
- Nicht zuletzt sind Vinylböden vergleichsweise günstig.
Vinylböden lassen sich mit zwei- oder vierseitigen Fasen verlegen, was eine 3D-Optik ermöglicht. Die Verlegung kann schwimmend oder als vollflächige Verklebung erfolgen. Letzteres ist für Feuchträume zu empfehlen. In Wohnräumen sieht ein Vinylboden im Eiche-Look so täuschend echt aus, dass ihn Bauherren allein schon aus Kostengründen gern als Alternative zum Parkett oder Laminat wählen. Gleichzeitig umschmeichelt Vinyl die Füße genauso wie echtes Holz, ist aber meistens etwas wärmer, was eine Fußbodenheizung unterstützen kann. Es ist hier empfehlenswert, beim Thema einen Vinylboden verlegen lassen einen Profi bzw. Experten für Bodenbeläge zu beauftragen.
Die beliebtesten Vinylböden
Es gibt Vinyl beispielsweise als Eiche, Marmor oder Fliese. Die Designböden fügen sich in jeden Raum ein – und das gleichermaßen im privaten wie im gewerblichen Bereich. Klick- und Klebevinyl gibt es in diesen Dekoren:
- Steinoptik: Diese Optik erinnert an Marmor oder Fliesen. Sie eignet sich besonders gut in der Küche und im Bad. Dort sorgen die Steindekore für das gewünschte wohnliche Gefühl, weil sie mit ihrer Farbigkeit und Struktur dem edlen Natursteinboden sehr nahekommen.
- Holzoptik: Die Auswahl an verschiedenen Holzarten ist erstaunlich. Der Vinylboden kann beispielsweise wie Eiche, Ahorn oder Pinie aussehen. Das rustikale Dekor des Designbodens setzt beeindruckende Akzente. Vinylböden mit Struktur unterstreichen zusätzlich das naturgetreue Gefühl am Fuß.
- Vintage-Look: Wer sich in diesem Look einrichtet, wählt einen Vinylboden mit imitierten Gebrauchsspuren. Sie sorgen für einen angesagten Used-Look.
Die praktische Form des Bodenbelags zeichnet sich durch ihr optimales Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Dass Böden aus Parkett oder Massivholz teurer sind als Vinyl, glauben die Kunden sofort. Doch auch Laminat und Fliesen aus Stein sind fast in keinem Fall so günstig wie Vinyl zu haben. Gleichzeitig überzeugt der Vinylboden mit perfekter Hygiene.
Die glatte Oberfläche ist einfach zu reinigen, gleichzeitig gilt sie als antibakteriell. Sie reduziert ohne großen Aufwand die Lautstärke, weil Vinyl wegen seiner Materialeigenschaften leise und geräuschschluckend ist. Natürlich kann in Vinylböden noch zusätzlich eine Trittschalldämpfung integriert sein, die bei der Bodenverlegung heute zum Standard gehört. Eine weitere Eigenschaft des Basismaterials PVC ist die Wärmespeicherung. Gegenüber Steinfliesen hält Vinyl die Raumtemperatur besser. Der Boden bleibt dadurch stets fußwarm.
Die Verlegung von Vinyl
Vinylböden lassen sich in etwa so einfach verlegen wie Laminat. Kaum Unterschiede gibt es zwischen Klick-Vinyl und Klick-Laminat. Doch auch Auslegeware aus Vinyl verlegen manche Heimwerker selbst, was auf ihre unkomplizierte Anwendung verweist. Klick-Vinyl ist inzwischen die gängigste Variante. Es gibt diesen Boden genauso wie Klick-Laminat in einzelnen Planken, die durch einen einfachen Klick miteinander verbunden werden und eine schwimmende Verlegung ermöglichen. Mit dem Estrich sind sie nicht fest verbunden. Daher können sie problemlos später ausgetauscht werden. Wer einen Vinylboden per Klick selbst verlegt, geht dabei in diesen Schritten vor:
- #1 Überprüfung des Untergrunds: Der Grund muss eben, tragfähig, trocken und fest sein. Eventuell vorhandene Höhenunterschiede sind gegebenenfalls mit Trägerplatten auszugleichen.
- #2 Akklimatisierung des Vinyls vor der Verlegung: Zwar arbeitet PVC nicht so stark wie Holz, doch in einem gewissen Umfang reagiert es auf Temperaturunterschiede. Vor allem bei einer Verlegung im Winter sollten daher die geschlossenen Pakete des gekauften Klick-Vinyls vor der Verlegung 48 Stunden im temperierten Raum liegen, in welchem sie verlegt werden sollen.
- #3 Integration der Trittschalldämmung: Obwohl Vinyl den Trittschall schon von sich aus gut dämmt, gehört eine Trittschalldämmung heute zum Standard bei jeder Verlegung von Fußböden. Das betrifft vor allem Räume in oberen Etagen. Die Trittschalldämmung wird einfach vor der Verlegung über dem Estrich ausgerollt.
- #4 Verlegung des Klick-Vinyls: Die meisten Handwerker beginnen mit der Verlegung in einer Ecke, idealerweise hinten links. Dort klicken sie die erste Reihe an der schmalen Seite des Klick-Vinyls zusammen. Zur Wand bleibt ein Abstand von einem Zentimeter. Am Ende der ersten Reihe erfolgt ein sauberer Zuschnitt der letzten Planke, damit sie zur Raumlänge passt. Der Rest der Planke ist gleichzeitig der Beginn der zweiten Reihe. Damit entsteht ein Versatz für die Stabilisierung der Fläche. Mit diesem Verfahren erfolgt die Verlegung aller weiteren Reihen. Klick für Klick entsteht der neue Vinylboden.
- #5 Abschluss: Die Verlegearbeiten enden wie bei jedem Boden mit dem Anbau der Sockelleisten und Übergangsschienen.
Vinylböden zum Kleben werden fast genauso verlegt, es gibt allerdings geringfügige Unterschiede zum Klick-Vinyl. Sie sind fest mit dem Boden verbunden und dadurch zu 100 % wasserdicht, was in Feuchträumen sehr vorteilhaft ist. Ein weiterer Unterschied ist die geringe Aufbauhöhe von Klebe-Vinyl. Dadurch müssen nicht unter Umständen Türen abgeschliffen werden, was bei Klick-Vinyl vorkommen kann. Auch die Raumakustik profitiert von Klebe-Vinyl.
Allerdings lässt sich dieses natürlich nicht so leicht austauschen wie Klick-Vinyl. Die Vorarbeiten sind praktisch dieselben wie bei Klick-Vinyl, jedoch kann die Trittschalldämmung entfallen. Die Klebeplatten werden für den Boden zugeschnitten, der Kleber kommt auf den Boden, dann erfolgt das Aufkleben der Planken.
Pflege von Vinylboden
Für die Pflege genügen Saugen und Wischen. Beim Wischen gibt es keinerlei Bedenken wegen der Feuchtigkeit, auf die bei Laminat und Parkett zu achten ist. PU-Reiniger löst auch stärkere Verschmutzungen von Vinylboden. Die Oberfläche lässt sich zusätzlich versiegeln.
Quelle & Tipps
- https://www.wohngesund.at/blog/produkt-und-einrichtungs-tipps/vinylboeden-zwei-systeme-und-viele-vorteile
- https://www.haus.de/bauen/vinylboden-verlegen-24941